Wohnen

Alters-WG: Gemeinsam ist man weniger allein

Ihre Eltern möchten nicht mehr allein wohnen? Heute existieren viele Wohnformen für ältere Menschen. Eine davon: die Alters-Wohngemeinschaft. In einer WG mit älteren Semestern leben diese mit anderen unter einem Dach. Das verhindert die Einsamkeit. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die Vorteile und Nachteile auf.

In einer Alters-WG leben Seniorinnen und Senioren unter einem Dach.
In einer Alters-WG leben Seniorinnen und Senioren unter einem Dach. © Geber86 / 3+

Alters-WG – das Wichtigste in Kürze: 

  • Oftmals werden Wohngemeinschaften von älteren Menschen gegründet, oder sie ziehen in bestehende Wohngemeinschaften ein. Was versteht man unter Alters-WG?
  • Es gibt verschiedene Formen von Alters-WGs. Wie sehen diese aus?
  • Eine WG mit Senioren spricht primär ältere Person an, die weder in einem Altersheim noch zu Hause allein wohnen möchten. Was sind weitere Gründe? 
  • Eine Alters-WG ist geprägt von gegenseitiger Hilfe und Unterstützung. Was sind die Vorteile?
  • Eine WG eignet sich nur für Personen, die Kompromissbereitschaft zeigen und tolerant sind. Was sind mögliche Nachteile?
  • Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Zimmer oder eine Wohnung in einer Alters-WG zu finden. Wie verläuft die Suche erfolgreich?

Seitdem die Kinder das Haus verlassen haben, ist es ziemlich leer. Es gibt unterschiedliche Wohnformen für Senioren. Die Wohnform, die für Ihre Eltern am geeignetsten ist, hängt von ihren Bedürfnissen ab. Eine Alters-WG bietet viele Vorteile. Die Menschen, die dort leben wollen, müssen bereit sein, sich in allen Belangen der Hausordnung zu unterwerfen.

Was versteht man unter Alters-WG in der Schweiz?

In Wohngemeinschaften wohnen die Bewohnerinnen und Bewohner in einer Wohnung oder einem Haus unter einem Dach mit anderen. Man kann dort auch ohne Fürsorge betreut wohnen. Oft unternehmen die Bewohner gemeinsam Aktivitäten im Alltag. Jede Bewohnerin und jeder Bewohner hat ein eigenes Zimmer oder eine eigene Wohnung. Die zentralen Räume wie das Wohnzimmer, die Küche oder die Waschküche werden gemeinsam genutzt.

Welche Arten von Wohngemeinschaften gibt es?

Die Art und Weise, wie man den Alltag gestaltet und seine Freizeit in einer Wohngemeinschaft organisiert, ist abhängig davon, welche Art von Wohngemeinschaft man gewählt hat.

Wohnen mit Einzelzimmer

Jede Bewohnerin und jeder Bewohner hat ein eigenes Zimmer. Die Wohnräume werden gemeinsam genutzt. In einigen Gemeinschaften ist ein Gemeinschaftsraum vorhanden. Dort finden regelmässig Treffen, Feste und gemeinsame Essen statt, sowie auch Spielnachmittage.

Bei einer solchen Wohngemeinschaft sind Absprache und Rücksichtnahme die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben. Als Bewohner sollte man auf die Bedürfnisse und die Meinungen der Einwohner eingehen und Kompromisse machen.

Wohnen in einer Hausgemeinschaft

In einer Hausgemeinschaft wohnen die Bewohner in eigenen, meist seniorengerecht eingerichteten Wohnungen. Diese Wohnung hat eine Küche und ein Badezimmer. Eine eigene Wohnung vermittelt den Luxus der Privatsphäre. Trotzdem wird auch der Gemeinsinn nicht vernachlässigt; denn in der Regel gibt es im Haus einen Gemeinschaftsraum. Hier haben Menschen die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen und Zeit zu verbringen. Bei dieser Wohnform sind hauptsächlich Verpflichtungen wie Gartenarbeit oder Reparaturarbeiten zu erledigen.

Trägerinitiierte Wohngemeinschaften

Träger initiiert sind Wohnungen, die von Genossenschaften, Verbänden oder Vereinen angeboten werden. Sie suchen mehrheitlich die Bewohner aus. Die Auswahl der anderen Bewohner ist darum nicht beeinflussbar.

Für wen ist eine Alters-WG geeignet?

Wohngemeinschaften sind für Menschen, die gern mit anderen zusammenleben, aber auch Rückzugsräume schätzen. Eine WG mit Senioren spricht primär ältere Person an, die weder in einem Altersheim noch zu Hause allein wohnen möchten und noch keine Unterstützung benötigen.

Es gibt auch Wohngemeinschaften, die sich auf pflegebedürftige Menschen mit hohem Pflegebedarf oder auf Menschen mit Demenz spezialisiert haben. Die Angebote dieser Gemeinschaften richten sich an die Bedürfnisse älterer Menschen. 

Wie viel kostet eine WG in der Schweiz?

Die Kosten sind in etwa den üblichen Miet- oder Kaufpreisen am Wohnungsmarkt entsprechend. Allenfalls kann man mit Zuschüssen rechnen. Jedoch ist die Einstufung in einen sogenannten Pflegegrad Grundvoraussetzung. Die Bewohner haben den gleichen Anspruch auf Pflegeleistungen wie Personen, die zu Hause gepflegt werden.

Was sind die Vorteile einer Alters-WG?

Eine Alters-WG basiert auf dem Prinzip der gegenseitigen Hilfe und Unterstützung. Die Menschen, die zusammenleben, sind meist aktiver als die, die alleine leben. Ein Vorteil ist, dass man weniger einsam sein wird. Eine Alters-WG ist im Vergleich zu einem Altersheim familiärer. Die finanziellen Vorteile einer Alters-WG liegen darin, dass die Miet- und Nebenkosten geringer ausfallen, als wenn man in einer Einzelwohnung lebt.

In einer Alters-WG sind Senioren von Gleichaltrigen umgeben. Man kann sich mit Leuten unterhalten, die eine ähnliche Lebenserfahrung und die gleichen Interessen haben. Gespräche mit anderen nehmen einem die Einsamkeit und erlauben es einem, seine Probleme auszuplaudern. Im Gegensatz zu einem Seniorenheim ist das Leben in einer WG mit Gleichaltrigen angenehmer und bereichernder.

Wenn eine Pflegekraft für mehrere Bewohnerinnen und Bewohner zuständig ist, entfallen die Fahrtkosten, was sich positiv auf das eigene Portemonnaie auswirkt.

Bei Unfällen oder Krankheiten ist immer jemand da, der Erste Hilfe leisten oder Hilfe holen kann. Enkeltrickbetrüger sind meist auf einzelne Personen fixiert. In Alters-WGs lassen sich nur schwer Opfer finden: Die Bewohnerinnen und Bewohner passen aufeinander auf. Zudem können dubiose Telefonate mit den anderen besprochen und Tipps ausgetauscht werden.

In einer Wohngemeinschaft sind Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Vorlieben zusammengebracht. Es gibt Menschen, die sich gern um andere kümmern, andere, die gern reparieren und andere, die gerne kochen. In einer Wohngemeinschaft kann man seine Fähigkeiten einsetzen und anderen helfen. Es fühlt sich an, als würde man wieder eine wichtige Rolle im Leben spielen, man bleibt aktiv und geistig fit.

Was sind die Nachteile einer Alters-WG?

Eine Alters-WG eignet sich nur für Personen, die Kompromissbereitschaft zeigen und tolerant sind. Für ein harmonisches Miteinander ist gegenseitige Rücksichtnahme unabdingbar. Wer in eine Alters-WG einzieht, benötigt zuerst Zeit. Denn der Einzug in eine WG stellt eine grosse Veränderung dar. Vor allem, wenn man vorher lange allein oder mit einem Partner gelebt hat. Die Umstellung kann zu Unwohlsein oder Überforderung führen. In einer Wohngemeinschaft für Senioren können Themen wie Pflegebedürftigkeit, Krankheit und Tod zentral sein. Diese Themen können andere Bewohnerinnen und Bewohner belasten.

Eine Alters-WG gründen

Wer eine Alters-WG gründen möchte, sollte zuerst nach geeigneten Bewohnerinnen und Bewohner suchen. Solche Leute sind oft im Bekanntenkreis zu finden, in Zeitungsinseraten oder im Internet. Um das Zusammenleben zu fördern, ist es wichtig, dass die Bewohnerinnen und Bewohner nicht zu unterschiedlich sind. Es ist am effektivsten, nach Personen zu suchen, die ähnliche Interessen haben. Es ist wichtig, sich über die rechtlichen Aspekte einer Wohngemeinschaft zu informieren. Man sollte sich auch Fragen stellen zur ambulanten Pflegeversorgung vor Ort. Am besten erstellt man eine Dokumentation der Nutzungs- und Mitwirkungsrechte der Bewohner.

Beispiele für Senioren-WG

Eine Alters-WG suchen und finden

Es gibt unterschiedliche Wege, ein Zimmer oder eine Wohnung in einer Alters-WG zu finden.

Suchportale

Auf Internet-Wohnungsportale kann man Wohnungsannoncen aufgeben und Wohnungsuchende finden. Es werden dort auch freie Plätze angeboten:

Eignes Inserat erstellen

Man kann in Zeitungen Anzeigen aufgeben. Anschlagbretter bei Grossverteilern wie Coop und Migros ermöglichen die kostenlose Platzierung von Inseraten.

Mundpropaganda

Wer eine Wohnung im Bekanntenkreis sucht, hat Möglichkeiten, Platz in einer Wohngemeinschaft zu finden. Denn wer gut verdrahtet ist, kann mit etwas Glück über Hörensagen einen Platz finden.

Apps

Ihre Eltern sind gerade im Bus oder im Zug unterwegs und möchten einen Platz in einer WG suchen? In diesem Fall kann der Blick in eine App sich lohnen. Folgende Apps sind für iPhone und Android erhältlich, im App-Store und im Google Play Store.

  • Immoscout24
  • Homegate
  • Comparis
  • Immowelt
  • Flatfox

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